Designwettbewerb „Homeworking“-Tools: Vorstellung der Gewinnerprojekte
Emil Palm AG und Designer arbeiten gemeinsam an innovativen Produkten aus Holzresten.
Im Rahmen des LEADER-Projektes „Mittelstand & Handwerk“ der LAG 100 Dörfer-1 Zukunft der WFG Ostbelgien wurde vor einigen Monaten in Zusammenarbeit mit Wallonie Design ein Treffen zwischen der Emil Palm AG und Designern aus der Wallonie organisiert. Zielsetzung dieser Zusammenkunft war, zwei sehr unterschiedliche Designrealitäten im Rahmen eines Wettbewerbs zusammenzubringen.
Die Emil Palm AG ist ein Familienunternehmen, gegründet im Jahr 1925 mit Sitz in Büllingen. Heutzutage zählt das Unternehmen rund 40 Mitarbeiter und hat sich auf die Möbelherstellung sowie auf maßgefertigte Einrichtungen für gewerbliche Räumlichkeiten, dem Gesundheitswesen aber auch den privaten Innenausbau spezialisiert. Dank eines eigenen Planungsbüros und des modernen Maschinenparks werden anspruchsvolle Projekte aller Art durchgeführt werden.
Während der Designer seine Kreativität einsetzt und über die spätere Nutzung des Objekts nachdenkt, legt der Handwerker bzw. ausführende Betrieb das Augenmerk eher auf technische Kompetenzen im Zusammenhang mit Werkzeugen und Produktionsprozessen. Dennoch ist die Zusammenarbeit zwischen beiden Fachleuten von entscheidender Bedeutung, um ein Produkt zu entwerfen, das die Kriterien Design, Lebensfähigkeit und Machbarkeit erfüllt. Nach dem Besuch bei der Emil Palm AG im Oktober 2021, bei dem die teilnehmenden Designer einen Einblick in die Fachkenntnisse und das Know-how des Unternehmens sowie in die 4.000 m2 große Werkstatt mit einem modernen Maschinenpark erhielten, wurden die Designer im Anschluss an ihren Besuch eingeladen, an einem Wettbewerb zum Thema „Homeworking“ teilzunehmen und dabei mit den „Produktionsabfällen“ des Unternehmens zu arbeiten.
Der Wettbewerb
Seit einigen Jahren bewahrt die Emil Palm AG die Reste von Holzplatten auf, die einen zu hohen Restwert haben, um weggeworfen zu werden. Heute verfügt sie über einen großen Bestand an Holzresten aller Art, die sie sorgfältig sortiert und in einem Inventarverzeichnis auflistet.
Ziel dieses Wettbewerbs war es deshalb, eine mögliche neue Verwendung für diese „Abfallprodukte“ zu finden, indem deren Wiederverwendung in einen Prozess eingebunden wird, der das Know-how von Palm nutzt, um innovative Lösungen für die zunehmende Bedeutung der Telearbeit zu erschaffen.
Die drei Gewinnerprojekte wurden anhand von verschiedenen Kriterien ausgewählt, die die Originalität des Konzepts, die technische Machbarkeit, die Anpassung an das Thema „Homeworking“, die Aufwertung des Rohstoffs sowie den Kreislaufaspekt des Produkts berücksichtigten. Die Gewinner erhielten Unterstützung durch das Studienbüro der Emil Palm AG zur Verwirklichung eines ersten Prototyps, dass nötige Rohmaterial sowie die kostenlose Verarbeitung der Platten.
Die Gewinner-Projekte
Katia Vandenbossche – Projekt NEWORK : Entwurf einer Sitzmöglichkeit mit doppelter Funktion : Eine Sitzgelegenheit sowie die Möglichkeit zur Umwandlung in einen Arbeitsplatz.
Quelle: Katia Vandenbossche
Lucie Vanroy – Projekt NEST: Entwurf eines Möbelstückes im Design der 50er Jahre, welches sowohl als Bibliothek, als auch als Büro genutzt werden kann.
Quelle: Lucie Vanroy
Vanessa Foladore und Sarah Sindaco – Projekt BENTO: Entwurf einer mobilen Arbeitsunterlage, die praktisch, leicht transportierbar und multifunktional ist.
Quelle: Vanessa Foladore und Sarah Sindaco
Das Feedback
Sowohl für das Unternehmen, als auch für die Designer, stellte die Produktion der Prototypen der Gewinnerprojekte im Laufe des Jahres 2022 eine nicht alltägliche Herausforderung dar.
„Ob für unsere Zeichner oder unseren Werkstattleiter – solche Projekte bringen unsere Mitarbeiter dazu, noch kreativer zu sein und sich neue Lösungen auszudenken, um die Ideen der Designer technisch umzusetzen“. (Stephan Palm, geschäftsführender Direktor des Unternehmens Palm)
„Es ist eine großartige Gelegenheit, Zugang zu einer so hoch entwickelten Produktionskette zu haben. Wenn man hinter die Kulissen blickt, versteht man, wie die Dinge produziert werden und welche technischen Herausforderungen damit verbunden sind. Als Designer steigert das unsere Kreativität!“ (Katia Vandenbossche, Designerin)
Nur durch die Zusammenarbeit – Hand in Hand und Schritt für Schritt – kann ein qualitativ hochwertiges Ergebnis erzielt werden. Eine enge Kooperation sowie das Verständnis der unterschiedlichen Herangehensweisen sind essentiell, um gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten.